Das Ergebnis einer Langzeitstudie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW): In Deutschland erhielten 2017 rund 1,8 Millionen Arbeitnehmer für ihre Arbeitsleistungen weniger als der damalige Mindestlohn von 8,84 Euro pro Stunde eigentlich vorsah.
Der Grund sei laut DIW der Umstand, dass Arbeitgeber zwar den gesetzlichen Mindestlohn zahlen würden, den Arbeitnehmern dafür allerdings längere unbezahlte Arbeitszeiten aufzwängen, sodass sich im Ergebnis ein unter dem Mindestlohn liegender Durchschnittslohn ergäbe.
1,3 Millionen der Betroffenen gingen einer Hauptbeschäftigung und 500.000 einem Nebenjob nach. Hauptbetroffene seien insbesondere Frauen, nach Deutschland immigrierte Arbeitskräfte, Arbeitnehmer in Ostdeutschland, junge Arbeitnehmer, sowie Mitarbeiter in Klein- oder Kleinstbetrieben. Diese hauptsächlich Betroffenen würden laut Studie häufig im Einzelhandel, im Gastgewerbe, mittels persönlicher Dienstleistungen oder in der Leih- und Zeitarbeitsbranche tätig werden.
Um der laut DIW mittlerweile noch angestiegenen Zahl der betroffenen Arbeitnehmer entgegenzuwirken, würden mehr Kontrollen benötigt. Auch denkbar sei eine Art „Fair Play“-Plakette für Unternehmen, welche die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiter ordnungsgemäß dokumentieren würden. Dadurch könne der Verbraucher sich gezielt dazu entscheiden nur solche Betriebe zu besuchen, welche den gesetzlichen Mindestlohn beachten würden.
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(Zu der Studie: https://www.diw.de/sixcms/detail.php?id=diw_01.c.635358.de)