Sozialkassenbeiträge wegen Verjährung nicht zu zahlen!

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Die ULAK be­gehrte im Kla­ge­ver­fah­ren von un­se­rem Man­danten 119.427,73 EUR. Wir konn­ten die For­de­rung zu ei­nem gro­ßen Teil ab­weh­ren, weil die An­sprü­che von der ULAK zu spät ge­richt­lich gel­tend ge­macht wor­den sind.

Was war ge­sche­hen?

Die ULAK hat ge­gen un­se­ren Man­dan­ten Kla­ge beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin ein­ge­reicht. In der Klag­schrift wa­r ei­ne al­te Ad­res­se un­se­res Man­dan­ten an­ge­ge­ben. Das Ge­richt hat die ULAK un­ver­züg­lich da­rü­ber in­for­miert, dass die Kla­ge un­ter der an­ge­ge­be­nen Ad­res­se nicht zu­ge­stellt wer­den konn­te. Erst knapp fünf Mo­nate spä­ter teil­te die ULAK die ak­tu­el­le Ad­res­se un­se­res Man­dan­ten mit. Die Kla­ge konn­te nun zu­ge­stellt wer­den; die For­de­run­gen wa­ren aber we­gen des Zeit­ab­laufs ganz über­wie­gend ver­jährt. Zwar hat ei­ne Kla­ge (und auch ein Mahn­be­scheid) grund­sätz­lich hem­men­de Wir­kung, da­zu muss die Zu­stel­lung der Kla­ge (bzw. des Mahn­be­schei­des) aber dem­nächst er­fol­gen. Das Ar­beits­ge­richt hält ei­ne Ver­zö­ge­rung bis ma­xi­mal ei­nen Mo­nat und 14 Ta­gen für zu­läs­sig. Da die ULAK hier aber mehr als fünf Mo­na­te be­nö­ti­gt hat, stellt das Ar­beits­ge­richt fest, dass die Ver­zö­ge­rung auf ei­nem vor­werf­ba­ren Ver­hal­ten der ULAK be­ruht, so­dass die Rück­wir­kung nicht greift und da­mit ganz über­wie­gend Ver­jäh­rung ein­ge­tre­ten ist.

Es lohnt sich da­her, nicht nur tat­säch­li­che Ein­wen­dun­gen ge­gen die For­de­rung der ULAK zu er­he­ben, son­dern auch das pro­zes­sua­le Ver­hal­ten der ULAK an­walt­lich prü­fen zu las­sen.

(Arbeitsgericht Ber­lin, Urteil vom 07.12.2023 – 62 Ca 80672/22)